Idee

Das elektrische Boot fahren hat die Zukunft. Mit Vision und Mut für eine neue Infrastruktur kann das eine schöne Zukunft werden. Amsterdam ist weltweit der geeignetste Ort mit dieser Infrastruktur zu beginnen.

Die geringe Reibung beim Boot fahren und die guten Ladekapazitäten eines Bootes versprechen ein grossen Potential. Beim Denken an nachhaltige Infrastrukturprojekte schießt simples Marktdenken und Entmutigungspolitik oft am Ziel vorbei. Durch die Fortschritte bei der Batterietechnologie für Autos und mobile Apparate gelangt die elektrische Fortbewegung auf dem Wasser tatsächlich in Reichweite. Aber für die kleinen Boote wird der massale Umstieg von Verbrennungsmotoren auf elektrische Motoren nun einmal erst stattfinden, wenn eine zuverlässige Infrastruktur für die Energie verfügbar ist.
Stichting Elektrisch Varen will darum ein altes Konzept wieder zum Leben erwecken. Nämlich die Verwendung von Wechselakkus. Diese ökonomisch und ökologisch schlaue Idee wurde für Autos bereits verwirklicht (siehe Better Place). Weil Autoakkus zu schwer sind (und die Autos an sich auch) wurde die Technik des Wechselakkus zu kompliziert und zu teuer für eine breite Anwendung. In Ostasien und in Israel sind bereits vergleichbare Wechselsysteme in Betrieb für elektrische Motorroller. Aber auch für Vergnügungsboote sind die Akkus unterdessen leicht genug, sodass kein Roboter oder Kran mehr vonnöten ist für den Wechsel. Der Wassersportler kann einen Akku mit ausreichender Kapazität selbst wechseln. Damit kommt der ‚battery-swap‘ für die kleinen Boote jetzt technisch und wirtschaftlich in Reichweite.

Stiftung Elektrisch Varen hat sich zwei Modelle einer Akku Lade- und Wechselstation ausgedacht.
Das erste Modell ‚Febo‘ ist ein Ponton mit Anlegesteg auf dem eine Art Fächerspind steht mit geladenen Akkus.

Das zweite Modell ‚lift&go‘ ist ein schwimmender Akkubehälter an dem die Boote einfach anlegen können. Die Akku Lade- und Wechselstation nimmt wenig Platz ein und eignet sich vor allem für Boote mit einem tiefgelegenen Gangbord.

Die Akkus die in den Lade- und Wechselstationen bereit stehen sollten 7 bis 10 kg wiegen. Mit Lithiumtechnologie sorgt ein solcher Akku für etwa 1 bis 3 Stunden Fahrvergnügen. Das ist natürlich abhängig (vom Gewicht) des Bootes und der Geschwindigkeit mit der gefahren wird. Für alle Fälle sollte immer ausreichend Kapazität im Akku vorhanden sein, um die nächste Lade- und Wechselstation einfach zu erreichen. In einem Boot können auch mehrere Akkus aneinander gekoppelt werden womit die Fahrdauer und Reichweite schwerer oder schneller Boote erweitert werden kann. Es wird möglich sein mit elektrischen Motoren von 12, 24, 36 oder 48 Volt zu fahren. Dabei können E-Außenbordmotoren, E-Motoren über die Propellerwelle, E-Podmotoren, E-Motoren über einen Saildrive, allerlei E-jet drives oder sogar E-Motoren verbunden an Schaufelräder etc. eingesetzt werden.

Das Koppeln der Akkus im Boot geschieht über eine am Boot montierte Akkukonsole mit Schiebekontaktstellen. Die Akkukonsole regelt über einen Sender auch die Freigabe eines vollen Akkus beim Abliefern eines leeren Akkus. Man kann also mit dem Boot ‚einchecken‘. Außerdem verschließt der die Akkukonsole den Akku während der Fahrt.

Es ist wichtig, dass auf deinem Boot auch eine eigene Batterie angeschloßen ist. Am Anfang deiner Bootsfahrt musst du damit zur Lade- und Wechselstation fahren können und am Ende der Fahrt musst du damit wieder zu deiner Anlegestelle fahren können. Deine eigene Batterie wird während der Fahrt geladen von den Wechselakkus im Boot und es werden Sets mit Solarzellen angeboten, die deine Batterie wieder aufladen wenn das Boot still liegt. Das ist praktisch, wenn du dich für eine schwere (Blei-)Batterie entscheidest die du auf dem Boot lassen willst. Aber du kannst dich auch entscheiden für einen kleinen Akku mit hoher Kapazität, der so leicht ist, dass du ihn einfach nach hause nehmen kannst zum Aufladen.

Es erscheint dir jetzt vielleicht noch umständlich, aber in der Praxis ist es einfacher als du denkst. Es ist viel einfacher als beispielsweise segeln. Wenn du daran gewöhnt bist liegt dir das Netzwerk zu Füßen. Fahrdauer und Reichweite sind unbegrenzt und die Absicht ist, dass man mit Jahresabonnements von 50 bis 200 Euro uneingeschränkt elektrisch fahren darf.